2021 Wrapped

Braunschweiger Persönlichkeiten werfen einen Blick aufs vergangene Jahr 2021 und verraten, was sie in den letzten zwölf Monaten bewegt hat.

Auch wenn sie derzeit wenig Freude bereiten, Jahresrückblicke sind der ideale Auftakt eines neuen Jahres. Die Rückschau ermöglicht es uns, alte Emotionen loszulassen, einen Strich zu ziehen und voller Tatendrang und Schwung neu durchzustarten. Gute Vorsätze kommen schließlich nicht von ungefähr. Und manchmal merkt man sogar, dass die vergangenen zwölf Monate besser waren, als man denkt.

 

Nun blicken wir auf ein Jahr zurück, das ziemlich frustrierend begann. Obwohl im Januar die große Impfkampagne recht erfolgreich startete, wurde sie schon im nächsten Moment wieder durch einen Impfstoff-Mangel ausgebremst. Im Frühjahr folgte deshalb eine Lockdown-Verlängerung der nächsten und die Corona-Müdigkeit stieg ins Unermessliche. Da konnte sogar der Clubhouse-Hype keine Abwechslung in den tristen Alltag zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und Netflix bringen. Dann doch lieber weiter „Candy Crush“ daddeln oder einen Schneemann bauen, denn im Februar versank die gesamte Republik im Schneechaos. Was für den ÖPVN und viele Verkehrsteilnehmer:innen zur Herausforderung wurde, brachte endlich wieder ein Lächeln in viele Gesichter: Durch Braunschweig mit Langlaufski sliden und dazu den fröhlichen „Wellerman“-Song im Ohr – das hatten wir echt noch nie.

Bei einem stillen Demozug der Initiative „Kulturgesichter053“ stampften auch zahlreiche Kulturschaffende medienwirksam durch das Schneegestöber in Braunschweig, um zu signalisieren, wie viele Menschen durch die Corona-Maßnahmen in existenzieller Not stecken. Und als der Winter sich langsam in einen Frühling verwandelte, kamen die ersten Lichtblicke: Im April startete das Braunschweiger Modellprojekt – eine sichere Alternative zum Lockdown, die es Betrieben und Kultureinrichtungen wieder ermöglichte, unter besonderen Auflagen zu öffnen. Im Mai wurde dann die bundesweite Notbremse beinahe deutschlandweit endlich außer Kraft gesetzt.

Als dann auch noch die Impfpriorisierung im Juni aufgehoben wurde, stieg die Anzahl der Impf-Selfies auf Social Media proportional. Es erblühte der Kultursommer in der Region: Open-Air-Konzerte, Freiluft-Kino, Außengastronomie und das EM-Fieber lockten die Menschen wieder nach draußen. Sogar Clubs durften nach mehr als einem Jahr „Betriebsverbot“ wieder öffnen. Ein Hauch von Normalität machte sich breit.
Auch das SUBWAY-Team hat in den vergangenen zwei Jahren gelernt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Lieber waren wir Plattform für all jene, die es in Pandemie-Zeiten schwer hatten: Angefangen von Gastronomen über freischaffende Künstler:innen bis Kulturbetreiber:innen. So begleiteten wir beispielsweise das kollaborative Kunstprojekt „The Art Of“ der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, supporteten insgesamt mehr als 100 regionale Acts, tauchten in Kunstausstellungen ab, lieferten im Sommer ein Ausflugsspecial, halfen Start-ups beim Wachsen und berichteten über das 35. Braunschweig International Film Festival, das Anfang November erfreulicherweise im Hybridformat stattfinden konnte.

In den vergangenen zwölf Ausgaben finden sich alte wie neue SUBWAY-Gesichter wieder. Ziemlich fresh ist aber auch unser Instagram-Feed, dem wir zum Jahresbeginn 2021 einen neuen Look verpassten. Jahresvorsatz geglückt! Auch 2022 haben wir einiges vor und sind weiterhin als Szenemagazin für euch da – zwölf Monate, 52 Kalenderwochen und 365 Tage im Jahr.
Wie schon in der Januar-SUBWAY 2021 haben wir Braunschweiger Persönlichkeiten zum Jahresrückblick eingeladen, um von ihnen zu erfahren, wie sie das vergangene Jahr ganz persönlich erlebt haben.

Marion Thomsen
CSR-Managerin Braunschweigische Landessparkasse, Vorstand Be your own Hero e. V.

Marion, was war dein persönliches Highlight 2021?
Das war definitiv meine Auszeichnung zur „Marketing-Persönlichkeit des Jahres“ durch den Braunschweiger Marketing-Club. Ich bin davon komplett überrascht worden und habe mich riesig gefreut. Besonders gefreut hat mich, dass die Auszeichnung nicht nur aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit erfolgt ist, sondern auch mein soziales und ehrenamtliches Engagement mit umfasst.

Was hat dir dieses Jahr in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Die Gelassenheit, Zuversicht und Fröhlichkeit, die mir meine Eltern mit auf den Weg gegeben haben. Mein Optimismus. Und viele tolle Menschen, die ebenso neugierig sind wie ich und Freude daran haben, Neues auf den Weg zu bringen und auszuprobieren.

Welches Buch, welche Platte oder welche Serie hat dich 2021 am meisten beeindruckt?
Das war seit langem mal wieder ein richtig gutes Buch. Ich hatte im Oktober Urlaub und habe mir als Lektüre „Crossroads“ von Jonathan Franzen gekauft. Ein tolles Buch, das ich fast in einem Rutsch durchgelesen haben, die letzten Seiten noch auf der Heimfahrt im Zug.

Was wünschst du dir für das neue Jahr und welche Pläne hast du für 2022?
Ich wünsche mir, wieder spontan und unkompliziert reisen zu können. Und weil ich Optimistin bin, liegt bei mir schon ein Flugticket nach Südafrika auf dem Schreibtisch. Ich freue mich sehr darauf, endlich die Kinder und Jugendlichen in dem Projekt, für das ich mich schon seit einigen Jahren ehrenamtlich engagiere, wiederzusehen.

Welche Neujahrsvorsätze hast du?
Keine. Um Dinge anzupacken, brauche ich Neujahr nicht.


Johannes Stöhr
Inhaber Restaurant Friedrich der II.

Johannes, was hat dir in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Mein Freund. Ich glaube, es war für niemanden ein einfaches Jahr und viele Ängste und Sorgen haben sich breitgemacht. Ich hatte das Glück, meinen Freund zu haben, mit dem ich echt manchmal dastand und wir uns heulend in dem Armen lagen. Das hat geholfen und danach waren die meisten Probleme schon kleiner.

Was war für dich die größte Überraschung des Jahres?
Tatsächlich dürfte das, soweit ich mich erinnern kann, Fred Rabe gewesen sein. Mir ist erst mit der Single „Der letzte Song“ von ihm und Kummer bewusst geworden, was er für eine grandiose Stimme hat.

Wer oder was hat dich 2021 richtig zum Lachen gebracht?
Wir hatten im Juni unseren ersten Geburtstag und „Pimp my Mood“ zu Gast. Ich konnte an diesem Tag seit langem Mal wieder entspannen und ebenfalls die Show genießen, die extra auf unser Team und den Laden geschrieben wurde. Vor Lachen hatte ich Tränen in den Augen!

Was hast du nach den Öffnungen als Erstes gemacht?
Wir waren im Zucker essen. Mit nichts anderem kann man mir eine größere Freude machen.

Deine Wünsche oder Pläne fürs neue Jahr?
Dass sich noch viel mehr Menschen impfen lassen, damit sich die Lage endlich wieder mehr entspannt und wir zur Normalität zurückkommen können. Als Plan fürs nächste Jahr habe ich ein Weinfest mit unserem Hauswinzer und eine dicke 80er- und 90er-Party in unserem Garten geplant.


Anna Lipski
Künstlerin

Anna, was hat dir in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Draußen zu sein und an meinem Lieblingsplatz im Bürgerpark in die Baumkronen zu schauen – für mich einfach super inspirierend und beruhigend. Und der Gedanke daran, dass auch die schweren Zeiten zu meiner persönlichen sowie künstlerischen Entwicklung beitragen und ich ohne diese nicht da wäre, wo und wer ich heute bin.

Gab es 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Sogar einige: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben begonnen, ein Kinderbuch zu illustrieren, habe das erste Mal live vor Publikum gemalt und ich habe 2021 das erste Mal ein Werk angefertigt, welches persönlichere Gedanken und Gefühle als sonst aufgreift. Und ganz wichtig: Ich war auch das erste Mal im SUBWAY-Magazin zu sehen!

Welche Neujahrsvorsätze hast du?
Eigentlich brauche ich Neujahr nicht, um neue Vorsätze anzugehen. Bei mir kommt das eher spontan. Aber natürlich möchte ich auch dieses Jahr wieder viele neue Werke erschaffen, schon angefangene zu Ende bringen und geplante Projekte umsetzen.

Was war dein persönliches Highlight 2021?
Das fand auf Rügen statt: Dort habe ich am Strand über dem Meer eine der für mich schönsten Sternschnuppen am Nachthimmel gesehen. Irgendwie war der Moment so erstaunlich, weil … Ach, ich verrate es lieber nicht, sonst geht es nicht in Erfüllung!

Welcher Film hat dich 2021 am meisten beeindruckt?
„Die Farben des Herbstes“ – er handelt von einem jungen Mann, der sich für die gegenständliche Malerei interessiert und Künstler werden möchte. Eine Szene habe ich besonders gefühlt, in der gesagt wird, dass die Aufgabe der Kunst sei, der Seele Flügel zu verleihen. Stimmt auch, wie ich finde!


Dirk Wöhler
Eventertainer, DJ, Initiator „Kulturgesichter053“

Dirk, was war dein persönliches Highlight 2021?
Der Kulturzug „Kulturgesichter053“ am 14. Februar 2021; dem Tag, an dem eigentlich der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands durch Braunschweig ziehen sollte. Als ich auf der Bühne stand und diese vielen Kulturschaffenden davor stehen sah, war das mein persönliches Highlight und für mich der emotionalste Moment des Jahres. Der nächste Kulturzug ist für den 27. Februar 2022 als Demonstration in Braunschweig angemeldet.

Was war dein größter Frustmoment 2021?
Die Bundestagswahl und der damit verbundene Wahlkampf der Politiker. Politik ist systemrelevant und damit sind Wahlkampfveranstaltungen ohne Auflagen erlaubt. Viele Politiker haben sich leider während des Wahlkampfs nur damit beschäftigt, ihre eigene Existenz zu retten und wieder in den Bundestag zu kommen. Für die Kunst-, Kultur- und die Veranstaltungsbranche wurde leider wieder nichts gemacht. Alle Weihnachtsfeiern und Silvesterevents wurden abgesagt, obwohl diese schon geplant waren und auch sicher hätten durchgeführt werden können. Aber wieder Lockdown wie 2020!

Was hat dir in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Mein bester Freund Eddy, mein schwarzer Labrador und meine Familie.

Gab es während 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine andere Partei gewählt. Ich bin sehr gespannt, ob diese Koalitionspartei jetzt endlich etwas für meine geliebte Veranstaltungsbranche bewegen kann.

Was wünschst du dir für das neue Jahr?
Ich will einfach wieder der „Liebe meines Lebens“ nachgehen. Events planen und durchführen – endlich wieder nach zwei Jahren eine Perspektive für mich, meine Mitarbeiter und jeden von uns.


Falk-Martin Drescher
Geschäftsführer Call The Dude GmbH, Vorstand Kultviertel e. V.

Falk, was war dein persönliches Highlight des Jahres 2021?
Mein persönliches Highlight des Jahres 2021 – und im Grunde auch von 2020 – ist der Zusammenhalt. In der Zeit der Corona-Pandemie sind so viele neue Initiativen und Projekte entstanden, ganz neue Akteur:innen haben sich zusammengeschlossen, Gastronomie, Kreativwirtschaft, Pflegebranche und Co. haben gemeinsame Sache gemacht. Initiativen wie „DU für Braunschweig“, „Cheer’s Kitchen“ oder auch die Projekte im Kultviertel sind meiner Meinung nach ein Beleg dafür, wie viel Neues entstehen kann, wenn unterschiedlichste Menschen zusammenkommen und sich engagieren. In einer Zeit zwischen Homeoffice, digitalen Welten und sozialer Entfremdung sind Persönlichkeit, Begegnung und Zusammenhalt umso wichtiger und wertvoller.

Gab es während 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Definitiv. Ich bin beispielsweise zum ersten Mal politisch in Erscheinung getreten – und zwar als parteiloser Kandidat der FDP für den Rat der Stadt Braunschweig. Es hat zwar nicht geklappt, dafür habe ich eine Menge Erfahrungen gesammelt. Außerdem war und ist mir das damit verbundene Signal wichtig: „Die Politik“ ist nicht weit weg, sie ist direkt vor unserer Haustür. Die Menschen in den Stadtbezirksräten, im Rat und Co. sind unsere Nachbarn oder Menschen aus unserem Quartier. Und ganz gleich ob im Rat oder nicht: Jede:r hat die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichste Art und Weise stadtgesellschaftlich einzubringen.

Was hast du nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Meine Lieblingsgastronomien der Stadt besucht – darunter das fiets, das Kapai Kaffeehaus, die Vielharmonie, das Café Bruns, die Jokha Bar oder auch das soldekk. Und das mehrfach. Ich liebe es, unterwegs zu sein und die Region kulinarisch zu erkunden, außerdem – so finde ich – sollte „support your local dealer“ kein Lippenbekenntnis sein. Wenn wir wollen, dass es unsere Lieblingsgeschäfte, ganz gleich ob lokaler Händler oder Gastronomie, auch in der Zukunft gibt, dann dürfen wir sie nicht vergessen.

Welche Serie hat dich 2021 am meisten beeindruckt?
Tatsächlich bin ich Fan von Serien oder Filmen im „Sherlock“-Stil. Und in diesem Jahr habe ich da einige ältere Formate ausgegraben. Aus meiner Sicht zeitlos gut ist die Serie „Monk“ – außerdem kann ich „Elementary“ empfehlen, hier werden die Charaktere Holmes und Watson in einem ganz anderen Kontext gesetzt. Holmes ist ein deduktives Genie und ehemaliger Drogenabhängiger, Watson ist ehemalige Chirurgin und zumindest zeitweise seine Suchtbetreuerin. Oh, und richtig gespannt bin ich auf die kürzlich erschienene Netflix-Produktion „The Unforgivable“, die die Braunschweiger Regisseurin Nora Fingscheidt gemeinsam mit Sandra Bullock realisiert hat.

Was wünschst du dir für das neue Jahr?
In 2021 habe ich mit der Call The Dude GmbH eine Kommunikationsagentur gegründet – und im ersten Jahr konnte unser Team schon zahlreiche Projekte begleiten oder selbst auf den Weg bringen. Da wünsche ich uns, dass wir in 2022 gemeinsam die nächsten Schritte machen und viele spannende Geschichten zu erzählen haben werden. Der ein oder andere weiß zudem, wie sehr mir das Kultviertel am Herzen liegt – da haben wir wieder einiges vor. Last but not least: Nach Monaten vollgepackt mit digitalen Terminen und Online-Streams freue ich mich wieder auf viele analoge Begegnungen. Ich finde, die Pandemie hat unter anderem auch deutlich gemacht, welche wesentliche Bedeutung das persönliche Miteinander hat.



Paul Kunze
Geschäftsführer Applaus Kulturproduktionen GmbH

Paul, was war dein persönliches Highlight 2021?
Zu erleben, wie meine kleine Tochter Laufen und Sprechen lernt.

Was war dein größter Frustmoment 2021?
Die in dieser Intensität absolut vermeidbare vierte Corona-Welle und die daraus resultierenden erneuten Einschränkungen für die Kulturlandschaft.

Gab es während 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Mehrere: Zum ersten Mal eine eigene Firma zu gründen, zum ersten Mal als Geschäftsführer Veranstaltungen durchzuführen, zum ersten Mal Mitarbeiter einzustellen und Arbeitgeber zu sein.

Was hast du nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Eine Spielstätte für Kultur mit knapp 100 Veranstaltungen eröffnet.

Was wünschst du dir für das neue Jahr und welche Pläne hast du für 2022?
Ganz originell: Ich wünsche mir ein Ende der Pandemie. Völlig unabhängig davon, wie realistisch das ist oder wie es zu erreichen ist. Wir haben spannende Pläne für neue Kulturformate und werden die nichtsdestotrotz auch für den Fall von fortwährenden Einschränkungen angehen.


BuppetS
Flauschige Braunschweig-Blogger und Abenteurer

Was war euer größter Frustmoment im Jahr 2021?
Wir versuchen immer, allen ein Lächeln zu entlocken. Es gibt einfach zu viele negative Dinge, über die überall geredet wird. Bei uns gibt es keinen Frust oder schlechte Laune. Fühlt euch alle geflauscht!

Gab es während 2021 ein erstes Mal in eurem Leben?
Auch wenn es keiner glauben mag, wir als BuppetS waren 2021 zum ersten Mal im Kino! Es war ein tolles Erlebnis. Zur Weihnachtszeit haben wir uns sehr über den Braunschweiger Weihnachtsmarkt gefreut, der war ja leider 2020 nicht da. Sonst probieren wir einfach alles aus, was Braunschweig so zu bieten hat – ob als Küchenhilfe, DJ oder Mitarbeiter im Theater.

Was habt ihr nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Wir sind uns gar nicht mehr so sicher, dieses Jahr ist einfach so viel passiert. Wir haben uns beispielsweise Konzertkarten gekauft und uns die Band Kleopetrol angeschaut. Vorher waren wir mit Freunden lecker im Restaurant essen und sind verreist. Man musste gefühlt einfach alles nachholen.

Welches Buch, welche Platte oder welche Serie beziehungsweise Film hat euch 2021 am meisten beeindruckt?
Wir sind so viel unterwegs, da kommen wir kaum dazu, uns Serien oder Filme anzuschauen, aber wir waren sehr gespannt auf den neuen „Ghostbusters“-Film. Nachdem wir im Kino waren, müssen wir sagen, dass es ein unglaublich toller Film ist.

Was wünscht ihr euch für das neue Jahr und welche Pläne habt ihr für 2022?
Bisher haben wir noch keine Pläne für 2022. Wir machen einfach da weiter, wo wir dieses Jahr aufgehört haben. Wir wünschen uns, dass alle weiterhin Freude daran haben, uns bei unseren kleinen Abenteuern in Braunschweig zu begleiten.


Tiana Kruškić
Sängerin bei Kleopetrol, Musikerin, Aktivistin, Vorstand If a Bird e. V.

Tiana, was war dein persönliches Highlight des Jahres 2021?
Schwierig, aus diesem wilden Jahr nur ein Highlight herauszupicken. Das Jahr 2021 hatte 365 Tage und jeder davon war ein persönliches Highlight. Meine erste allein organisierte Talkshow „Wo kommst du eigentlich her?“ im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus war ein Highlight. Dass wir die Jungs von Remember Why U Started kennengelernt haben. Jeder „Women and Power“-Online-Workshop mit jungen Künstlerinnen aus ganz Europa. Der Switch, als ich meine ehemals kleine Gesangsschülerin Lilith auf einmal unseren Verein If a Bird e. V. rocken sah. Pure Liebe. Jeder Tag von und für „Soul of Braunschweig“. Die Bürgermeisterkanditat:innen in der BBQ-Talkshow. Jede Choreo-Probe mit den Teilnehmenden von „Soul of Braunschweig“ für unsere nächste Kleopetrol-Single „Underdogs“, zu der wir Anfang des Jahres ein Video drehen wollen. Als uns zwei Straßenhunde in Mostar vors Auto gelaufen sind, die seitdem unsere Begleiter sind, bei uns wohnen und natürlich die Namen Soul und Power bekommen haben. Die Adria, die ich nach zwei Jahren endlich wiedersah. Jeder Kleopetrol-Gig, von denen es dieses Jahr nicht viele gab. Jeder private Moment mit meinen mir Liebsten. Kaffee und Crémant sind immer Highlights. Und jedes Aufstehen in Trauer.

Was war dein größter Frustmoment 2021?
Frust ist untertrieben. Der plötzliche Tod meines besten Freundes Mitte des Jahres hat nicht nur mich hart mitgenommen und hallt immer noch schwer nach.

Was hat dir dieses Jahr in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Dass es weitergehen muss. Wenn dein Hintern an der Wand steht, gibt es kein Zurück, sondern nur ein nach vorn!

Gab es während des Jahres 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Es gab viele erste Male in diesem Jahr, die zwei prägnantesten möchte ich hier nennen. Zunächst einmal war da der erste selbstorganisierte Livestream für das „Soul of Braunschweig“-Abschlusskonzert. Wetterbedingt musste das groß geplante Konzert im Wolters Applausgarten spontan um einen Monat nach hinten verschoben werden. Die Birdies, wie wir die Teilnehmenden nennen, haben sich jedoch so intensiv darauf vorbereitet und gefreut, ihre selbst geschriebenen Songs endlich vorführen zu können, dass wir ein Konzert am 22. August, dem Originalauftrittstag, egal wie stattfinden lassen mussten. Uns blieben weniger als 24 Stunden, um einen vernünftigen Livestream zu organisieren. Wohnzimmer umräumen, gefühlt 1 000 Kabel verlegen, Klavier hochtragen, Tests und Verpflegung organisieren sind nur einige der Dinge, die dazu führten, dass das Konzert so aussah und nahezu reibungslos ablief, wie man es immer noch auf YouTube sehen kann. Während des Livestreams brannte die

Kommentarfunktion und die Jugendlichen bekamen unglaublich viel Support von den Zuschauenden. Peak waren 2 000 Zuschauende und wir verkauften 50 zusätzliche Karten direkt an diesem Abend, sodass das Live-Konzert im September letztlich voll war. Der Notfallplan entpuppte sich am Ende also als Jackpot für alle Beteiligten. Das andere erste Mal war die Bürgermeisterkandidat:innen-Talkshow, kurz BBQ genannt, in der Shisha Bar Château, in welcher die Kandidat:innen Jugendlichen of Color Rede und Antwort standen. Auch das war ein Livestream, diesmal jedoch ein geplanter.

Was hast du nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Ich bin mit meinem Mann in die Flitterwochen gefahren. Einen Monat Roadtrip. Wir haben im Juni 2020 geheiratet, als die Grenzen zu waren. Zwei Drittel der Gäste konnten nicht kommen. Die haben wir dann fast alle besucht und jedes Mal nachgefeiert.

Was war für dich 2021 die größte Überraschung?
Dass ich in den Jugendhilfeausschuss gewählt wurde.

Welches Buch, welche Platte oder welche Serie hat dich 2021 am meisten beeindruckt?
„Wozu Rassismus?“ des Soziologen und Autors Aladin El-Mafaalani fand ich ziemlich gut und empfehle es seitdem jedem Menschen weiter. Sowieso ist jedes seiner Bücher lesenswert.

Was wünschst du dir für das neue Jahr?
Als Squirrel on Speed und Control Freak habe ich dieses Jahr the hard way gelernt, dass man nicht alles planen kann und beende diese Aussage mit dem Kalenderspruch: „Das Leben ist, wenn du Pläne machst und das Universum lacht“, oder so. Passt aufeinander auf und seid solidarisch. Soul Power!


Monotyp
Rapper

Monotyp, was war dein persönliches Highlight 2021?
Es gab zwei, um genau zu sein. Das größte Highlight war die Geburt meiner Tochter im März. Ein wunderschönes Mädchen und supersüß. Das andere war mein neues Album, das im November erschienen ist.

Was war dein größter Frustmoment 2021?
Durch Corona und krankheitsbedingte Ausfälle auf der Arbeit mussten wir extrem viele Überstunden leisten. Bis ich an einem gewissen Punkt kam und nicht mehr konnte. Aber meine Familie hat mich aufgefangen.

Was hast du nach den Öffnungen im Sommer 2021 als Allererstes gemacht?
Buffet essen beim Asiaten. Mein absolutes Highlight!

Was wünschst du dir für das neue Jahr und welche Pläne hast du schon für 2022?
Ich wünsche mir natürlich, dass wir uns irgendwann mal wieder im Normalzustand befinden. Corona verlangt uns allen eine Menge ab und ich wünsche allen, dass sie gesund und stark bleiben. Meine Pläne sind drei Alben für das Jahr 2022 und einen schönen Urlaub mit der Familie im Sommer.


Axel Uhde
Kulturschaffender, Musiker und Veranstalter

Axel, was war dein persönliches Highlight im Jahr 2021?
Die erfolgreiche Eröffnung meines Musikclubs im Hotel Nord mit der Reihe „Live-im-Nord“ im Oktober.

Und welcher war dein größter Frustmoment im vergangenen Jahr?
Die katastrophale Kommunikationspolitik von Gesundheitsminister Spahn und die unglaubliche Egozentrik der Impfgegner.

Wer oder was hat dich 2021 herzlich zum Lachen gebracht?
Der Adventstext von Loriot, vorgetragen von Georg Renz.

Was hat dir in schweren Zeiten am meisten geholfen?
Guter und sehr guter Wein.

Gab es während 2021 ein erstes Mal in deinem Leben?
Ich bin noch nie in einem Jahr viermal geimpft worden: dreimal gegen Covid und einmal gegen Grippe.

Was war für dich die größte Überraschung des Jahres?
Das Comeback der SPD und die Wahl von Olaf Scholz zum Bundeskanzler.

Welches Buch, welche Platte, welche Serie oder welcher Film hat dich 2021 am meisten beeindruckt?
„Keine Ruhe in Montana“ von einem meiner Lieblingskrimiautoren James Lee Burke.

Was hast du nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Ich habe gedacht: Fühlt sich gut an und hoffentlich geht das gut.

Was wünscht du dir für das neue Jahr und welche Pläne hast du für 2022?
Die Gelassenheit nicht zu verlieren und viele gute Konzerte zu organisieren und zu spielen.


Yvi und Gina
Bloggerinnen Instagram-Kanal hellobraunschweig

Yvi und Gina, was war euer persönliches Highlight 2021?
Definitiv der 10 000-Follower-Moment im März! Mittlerweile sind sogar noch mehr dazugekommen. Wir freuen uns sehr über die Entwicklung von hellobraunschweig. Wir haben durch die Plattform ganz wunderbar schöne Austausche mit Gastro, Events, Einzelhändlern, Kulturschaffenden und Followern, die hellobraunschweig zu dem machen, was es ist.

Gab es während 2021 ein erstes Mal in eurem Leben?
Wir haben zum ersten Mal einen professionellen Videodreh und eine dazugehörige Fotokampagne für die Hoodie-Reihe hellobraunschweig x stadtlöwe organisiert und begleitet. Das hat super viel Spaß gemacht und war ein sehr intensives Projekt.

Was habt ihr nach den Öffnungen im Sommer als Allererstes gemacht?
Wir sind Essen gegangen – und das nicht nur einmal! (lachen) Es gab Pasta. Wo verraten wir nicht … Es war auf jeden Fall an einem unserer Lieblingsplätze in Braunschweig. Wir waren und sind total begeistert, wie die einzelnen Läden es trotz scharfer Regeln ermöglichen, dass man sich als Gast dennoch sehr, sehr wohlfühlt. An dieser Stelle Hut ab an alle Selbstständigen in Braunschweig. Über unsere Seite hat man den Support auch untereinander sehr gespürt.

Was wünscht ihr euch für das neue Jahr und welche Pläne habt ihr für 2022?
Wir wünschen uns in erster Linie natürlich für uns alle Gesundheit. Dass wir die Pandemie nun endlich hinter uns lassen können und dass die einzelnen Läden und Selbstständigen weiterhin mit viel Mut und Energie ins neue Jahr starten. Es gibt verschiedene Projektideen mit Kooperationspartnern in Braunschweig. Ein Projekt siedelt sich wahrscheinlich im Eventbereich an.

Welche Neujahrsvorsätze habt ihr?
Privat sind es die Üblichen: Viel Sport und weniger Schokolade. Hellobraunschweig lebt von spontanen und kreativen Projekten der Stadt. Wir möchten uns unter anderem dahingehend noch ein wenig verbessern, die ganze Stadt abzubilden und freuen uns daher über jede Verlinkung und jeden Vorschlag unserer Follower. Das hilft enorm weiter und schafft für uns noch mehr Struktur. Wir freuen uns auf alles, was 2022 kommt!

 

Fotos Melina Rudolf, Verena Meyer, Anna Lipski, Manuel Weidt, Kieder FilmFotografie,
BuppetS, Nina Stiller, Tiana Kruškić, Monotyp, SoulClap Media, Kothe
Grafiken Anatoliy, Afzal-stock.adobe.com

Vergiss nicht, abzustimmen.
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Louisa Ferch

Geschrieben von Louisa Ferch

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