Musiksichtbarmacher

Rambazamba-Festival

ab 13. Februar
Infos und Workshop-Anmeldung:
kjohildesheim.de/rambazamba-festival-workshops

Das Rambazamba-Festival zeigt neben politischen Workshops regionale und
überregionale Bandsessions.

Am 13. Februar ertönt der Online-Startschuss des Rambazamba-Festivals, das ursprünglich als Live-Event in der KUFA Hildesheim abgehalten werden sollte, nun aber gesammelt digital stattfindet. Die Umsetzung des musikalischen Rahmenprogramms ist eine Art Koproduktion Hildesheim-Braunschweig. Die umtriebigen Musiker Andreas Rodemann, Simon „Skotty“ Skott und Gideon Rothmann – alle drei auch Mitglieder von Braunschweigs feinstem Emopunk-Quintett GR:MM – widmen ihre Zeit zu großen Teilen der hiesigen Musiklandschaft – und so auch dem Rambazamba.

 

Musisch-kulturelle Bildung
Andreas hat schon in der Vergangenheit Konzerte veranstaltet, auch zusammen mit dem Hildesheimer Johannes König, einem der Initiatoren vom Rambazamba. Klar, da finden sich über Jahre gewachsene Synergien und Verbindungen, wenn der Mitveranstalter zufälligerweise auch noch selbstständiger Fotograf und Videoproduzent ist. „Das Rambazamba-Team ist auch auf unsere Konzertsessions hier im B58 aufmerksam geworden, die wegen Corona ausfallende Liveshows kompensieren sollten“, erzählt Andreas. Hierfür wurden circa zehnminütige Livesets von Bands im Braunschweiger Szene-Epizentrum, dem Jugendkulturzentrum B58, abgedreht. Verantwortlich für die visuelle Umsetzung ist Andreas als Filmer und Bühnenregisseur; sein Bandkollege Skotty ist zusammen mit Sound-Profi Michael Ladebusch für die Tonmischerei zuständig. Bisher sind sechs sehr professionelle, audio-visuelle Session-Videos entstanden, die alle auf dem YouTube-Kanal des B58 abrufbar sind.

Fürs Rambazamba wurde dann im Januar in der Hildesheimer KUFA gedreht. „Sowohl vom Look als auch vom Ablauf haben wir uns da an den B58-Sessions orientiert“, so Andreas. Gerade auch für Skotty, der erst im letzten Jahr so richtig anfing, sich in Produktion, Mixing und Mastering einzuarbeiten, ist der Verlauf von Corona – so ärgerlich die Pandemie auch sein mag – bisher eine starke Möglichkeit, Learnings und Referenzen mitzunehmen. „So absurd es auch klingt – das ist ein riesiger Luxus derzeit, auch dass ich den erfahrenen Michael Ladebusch als Sicherheitsnetz hinter mir weiß“, meint Skotty, „das war ein guter Startpunkt für mich, etwas mitzunehmen und dann zu sagen, vielleicht mach ich das ja jetzt öfter.“ Die Fotos der Liveauftritte hat derweil Gitarrist Gideon gemacht, der als professioneller Konzertfotograf viel Erfahrung mitbringt.

 

 

 

 

 

 

Musik als Rahmen
Das Festival steht unter der Schirmherrschaft des Projekts „Jugend wählt“, einer bildungspolitischen Initiative vom Hildesheimer Radio Tonkuhle und dem Bereich Jugend der Stadt Hildesheim. Ziel des Ganzen: Politische Bildung und Kultur zusammenbringen. Dazu werden digitale Workshops angeboten, etwa zu Jugendpartizipation oder zum Umgang mit Rechtsextremismus. Kick-off ist eine Lesung des Aktivisten und Autors Karu Grunewald. „Die beteiligten Bands unterstützen uns dabei und erhöhen die Sichtbarkeit der Workshops am 20. Februar und der Lesung am 13. Februar“, so Rambazamba-Initiator Johannes König, der mit seiner Band Blaufuchs selbst auch einen musikalischen Beitrag beisteuert: „Politische Jugendarbeit und Kultur zu verknüpfen ist deshalb so wichtig, weil es Bereiche aus der Lebensrealität der Jugendlichen zusammenführt“, erläutert Johannes.

Das Aufgebot an MusikerInnen kann sich sehen lassen: Regionale Acts wie Rascal and Scamp aus Braunschweig und die erwähnten Blaufuchs aus Hildesheim werden komplettiert durch die Leipziger Punkband 100 Kilo Herz sowie den Berliner Henri Jakobs, früher vor allem bekannt durch sein Wirken beim Rave-Punk-Duo Tubbe vom Hamburger Label Audiolith, der nun solo unterwegs ist.

Aufmerksam gegen Hetze
Für Rodi, Basser und Sänger von 100 Kilo Herz, ist das Mitwirken beim Rambazamba und damit bei politischer Aufklärung eine Ehrensache: „Es ist generell wichtig, seine politische Meinung überall miteinzubeziehen. Wir alle sind mit politischen Bands aufgewachsen und haben gemerkt, wie krass das Menschen prägen kann.“ Für Rodi ist das Wirken der eigenen Band auch ein Fanal dafür, auf die Bedrohung der Gesellschaft durch extreme Kräfte hinzuweisen. „Ich habe immer gedacht, es müssten Sachen passieren, damit allen die Gefahren von AfD und PEGIDA bewusst werden. Dann passieren die Anschläge von Hanau und Halle oder der Mord an Walter Lübcke. Ich habe gedacht, danach sei endgültig eine rote Linie überschritten und es fände ein großes Umdenken statt. Das ist nicht passiert.“ 100 Kilo Herz thematisieren in ihrem Song „Scheren fressen“ zum Beispiel die Abwehrhaltung von PEGIDA-Verantwortlichen nach dem Mord an Lübcke und das von sich Weisen der Verantwortung, ein Fundament des Hasses gesät zu haben.

Fotos Gideon Rothmann

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Simon Henke

Geschrieben von Simon Henke

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