Preisregen für kurze und lange Filme: Das 36. Braunschweig International Film Festival kürt in diesem Jahr vom 7. bis 13. November die außergewöhnlichsten Filmwerke.
Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, wenn sich das Draußen allmählich ins Drinnen verlagert und sich die Lange Straße in eine knallig gelbe Allee verwandelt, dann ist in Braunschweig Filmfestival-Zeit angesagt. Am 7. November ist es wieder so weit und das Braunschweig International Film Festival eröffnet seine 36. Ausgabe in alter Tradition mit einem gigantischen Filmkonzert im ASTOR Filmtheater. In den darauffolgenden sechs Tagen können von morgens bis abends Filme geschaut werden – sowohl in den hiesigen Spielorten als auch online, denn auch die diesjährige Festivalausgabe wird hybrid stattfinden, um begeisterte Filmfans überall zu erreichen.
Natürlich werden beim Braunschweig International Film Festival auch in diesem Jahr etliche Preise verliehen und die außergewöhnlichsten Filmwerke mit einer Trophäe gekürt. Es werden Auszeichnungen in zehn Kategorien im Wert von insgesamt 65 500 Euro vergeben. Neben den traditionsreichen Preisen wie etwa Die EUROPA für eine herausragende darstellerische Leistung in der europäischen Filmkultur, dem Jurypreis Volkswagen Financial Services Filmpreis oder dem Publikumspreis Der Heinrich für den Besten Film im Wettbewerb werden auch in diesem Jahr wieder der Green Horizons Award für den Besten Film zum Thema Nachhaltigkeit sowie der deutsch-französische Jugendpreis KINEMA verliehen. Aber auch Die TILDA hat sich in den vergangenen Jahren zum festen Bestandteil des Preisregens etabliert und wird ausschließlich an weibliche Filmemacherinnen verliehen. Mit neuem Namen tritt der Queere Filmpreis auf, der seit diesem Jahr den wunderbar ausdrucksstarken Namen ECHT trägt. Da 2022 jedoch auch dem Kurzfilm eine besondere Rolle zukommt, wird erstmalig der Kurzfilmpreis Die EDDA vergeben. Gekürt werden die Gewinner:innen wieder im feierlichen Rahmen am Festivalsamstag im Staatstheater Braunschweig.
Kurzfilme erfreuen sich seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit – sowohl im Netz als auch auf Festivals. Trotz einer maximalen Länge von 30 Minuten kann diese besondere Kunstform alle Genres und Gattungen abbilden – von fiktional bis dokumentarisch, animiert bis experimentell. Ähnlich wie die Kurzgeschichte hat sich auch der Kurzfilm zu einem ganz eigenen Format mit besonderen Ausdrucksmöglichkeiten gemausert.
Kurz, aber knackig
Auch beim diesjährigen Braunschweig International Film Festival wird es ein umfangreiches Kurzfilmprogramm geben: In unterschiedlichen Themen-Reihen werden die Kurzwerke verschiedenster Regisseur:innen aus aller Welt präsentiert. Darüber hinaus konkurrieren sieben ausgewählte Kurzfilme um den neuen Filmpreis Die EDDA, der von der Stiftung Braunschweiger Land gesponsert wird. Hierfür wurden aus 377 Kurzfilmen die sieben außergewöhnlichsten Werke ausgewählt, wovon einer letztlich vom Publikum zum Gewinner gekürt wird.
Unter dem Titel „Die Hälfte des Himmels“ wird das Spotlight in Doku-, Spiel- und Animationskurzfilmen voll und ganz auf Geschichten über Frauen liegen. Dabei werden ganz unterschiedliche Schicksale beleuchtet: Was ein dunkler Heimweg für Frauen bedeutet, wie Frauen noch immer gegen Ungerechtigkeiten und für Freiheiten kämpfen müssen und wie schwer dieser Kampf sein kann.
Politische wie gesellschaftsrelevante Thematiken werden außerdem in der Reihe „Polidoc“ angegangen. Geschichten von Flucht, dem Überwinden von Grenzen und bröckelnden Demokratien kommen hier in einer hochkarätigen Mischung auf die Leinwand. Endzeitstimmung herrscht in der Reihe „Das ist das Ende“ – dystopische Szenarien und bedrohliche Naturkatastrophen, die teilweise gar nicht mehr so unmöglich wirken, werden hier auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfahrbar gemacht.
Unsere heimliche Lieblingsreihe „Believe in Yourself!“ beleuchtet in einer Vielzahl von Coming-of-Age-Streifen unsterbliche Themen: Verliebtsein, Schmerz überwinden, den eigenen Weg finden und diesen auch gehen. Gruselige, mystische und skurrile Kurzfilme zeigt außerdem die Midnight-Reihe „Dance of the Damned“, die verspricht, euch um den Schlaf zu bringen und eure Filmfest-Nächte unvergesslich zu machen. Natürlich darf das beliebte Kurzfilmfrühstück auch in diesem Jahr nicht fehlen, das Cineast:innen mit Futter für Leib und Seele versorgt und traditionell am Festivalsonntagvormittag stattfindet.
Einen umfangreichen Vorgeschmack zum diesjährigen BIFF bietet das Preview-Event am 16. Oktober im Universum Filmtheater, wo einige Programmhighlights herausgepickt und schon Filmszenen gezeigt werden. Haltet schon mal euren Rotstift bereit, um euch im Festivaljournal eure Favoriten zu markieren, den perfekten Watch-Timetable zusammenzustellen und keinen Film zu verpassen.
Termin
Preview 36. Braunschweig International Film Festival
16. Oktober / Universum Filmtheater (BS)
filmfest-braunschweig.de
Fotos The Phoenix, Manbo Key, Geschlossene Gesellschaft
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