Die nackte Wahrheit: Michael Wallisch

Kennt ihr eigentlich schon…

… Profi-Boxer Michael Wallisch?

Er ist 1,97 Meter groß und wiegt nach einer radikalen Diät in den vergangenen Monaten 99 KiloMichael Wallisch ist Profi-Boxer und seit drei Jahren Wahl-Braunschweiger. Inspiriert von „Rocky“ traute er sich mit 17 Jahren zum ersten Mal in den Ring und hat dort sofort Blut geleckt – sein Profi-Debüt gab er im März 2010. Inzwischen sind elf Jahre vergangen, in denen das Schwergewicht einen beeindruckenden Werdegang hingelegt hat – vom Deutschen Meister, Europameister und einem sechsten Platz auf der Weltrangliste hat sich der gebürtige Münchener auch international einen Namen erkämpft. Für seine Frau, die er bei einer Boxveranstaltung kennengelernt hat, ist Michael 2018 nach Braunschweig gezogen. Inzwischen ist der 35-Jährige Vater geworden, spricht fließend Englisch, Spanisch sowie diverse osteuropäische Sprachen und baut sich ein Business als Personal Trainer auf. Auf YouTube hat er einen Fitness-Channel, auf dem er andere an seinem Training teilhaben lässt und sein Kampfwissen weitergibt. Die vergangenen Monate nutzte Michael die Box-Zwangspause, um 18 Kilo abzuspecken und in körperliche Bestform zu kommen. So ist er top vorbereitet und steht in den Startlöchern für seinen nächsten großen Kampf am 8. Mai in den USA gegen den Kubaner Frank Sanchez. Wir drücken die Daumen für einen Sieg!

 

Bist du nervös, wenn du weißt, dass dir tausende Leute beim Kämpfen zusehen?
Am Anfang war ich das manchmal. Nach den vielen Jahren blende ich das Publikum komplett aus.

Wer ist dein Box-Idol?
Muhammad Ali – weil er GOAT ist („The Greatest of All Time“) – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Rings als Mensch!

Mit welchen Vorurteilen hast du als Boxer zu tun?
Dumm, Prolet, Schläger!

Wie stehen deine Eltern zu deinem Beruf?
Man nannte mich schon als Kind Bam Bam – wie die Figur aus „Familie Feuerstein“. (lacht)

Was sagt deine Frau dazu, dass ihr Mann sich von Berufs
wegen regelmäßig prügelt?

„Ich habe ihn nie anders kennengelernt – er braucht das auch,
um ausgeglichen zu sein.“

Was war bisher die schlimmste deiner Sportverletzungen?
Das Schlimmste war der Bruch meiner Augenhöhle. Das hat alles getoppt.

Was für ein Gefühl ist es, jemanden knock- out zu schlagen? Hast du dann auch mal ein schlechtes Gewissen?
Eine komplizierte Frage! Ein K. o. ist der eindeutigste Sieg in einem Kampf. Im Moment des Sieges freut man sich natürlich, aber danach hat man auch eine Art Mitgefühl mit dem Gegner.

Welchem berühmten Schurken würdest du wirklich gern mal eine geben?
Gargamel von den Schlümpfen – weil mein Sohn neulich meinte: „Papa, kannst du den K. o. machen?“

Wie fühlst du dich kurz vor einem Kampf?
Vor dem Kampf bin ich fokussiert, gönne mir einen langen Spaziergang,
Musik und Ruhe.

Hast du Einlaufmusik – wenn ja, welche?
Das entscheide ich immer nach Laune. Aber gerne auch mal Musik von meinem Freund Till von Rammstein.

Hast du einen persönlichen Motivationsspruch?
„Si vis pacem para bellum“ – wer Frieden will, muss für den Krieg bereit sein.

Welche Karriereziele würdest du gerne noch erreichen?
Natürlich möchte ich noch Titel gewinnen. Wenn ich es schaffe, dann auf jeden Fall einen WM-Titel.

Im Mai steht dein großer Kampf in Texas an. Wie blickst du dem Fight entgegen?
So fit wie jetzt war ich schon lange nicht mehr und ich freue mich auf den Kampf.

Dein Traumberuf als Kind?
Stuntman – so wie in „Ein Colt für alle Fälle“.

Was gefällt dir an Braunschweig besonders gut?
Ich mag die Stadt an sich – sie ist schön grün und ich habe schnell
Anschluss gefunden.

Und was nicht?
Die weite Entfernung zu meiner Geburtsstadt und Familie in München.

Deine Lieblingskneipe und -restaurant hier?
Meine Kneipe ist die Theke im Löwenfitness. Ansonsten Dean & David und
Bulls Burgerhouse.

Man sagt, Kampfsport baue Aggressionen ab. Bist du ein aufbrausender Typ?
Ich würde mich nicht als aufbrausend bezeichnen. Eher als leidenschaftlich.

Was jagt dir Todesangst ein?
Nichts! (lacht)

Welchen Box-Kampf würdest du dir gern mal ansehen?
Wladimir gegen Vitali Klitschko – auch wenn das niemals passieren wird.

Dein perfekter Soundtrack beim Training?
Unterschiedlich. Hauptsache Power und es muss mich pushen.

Im vergangenen Jahr hast du stolze 18 Kilo abgespeckt. Was hat dich dazu angetrieben und wie hast du das geschafft – insbesondere in Zeiten von Lockdown und Corona?
Durch Disziplin, hartes Training und Ernährung. Als Berufssportler durfte ich mit offizieller Genehmigung der Stadt im Löwenfitness trainieren.

Was gönnst du dir, wenn mal Cheat-Day ist?
Burger.

Was für Menschen kannst du nicht ausstehen?
Blender.

Wofür brauchst du am meisten Disziplin?
Ernährung und tägliches Training.

Welche Gabe würdest du gern besitzen?
Ich wäre gerne ein Dschinn, um den Menschen, die mir am liebsten sind, jeden Wunsch erfüllen zu können.

Und was kannst du überhaupt nicht?
Geduldig sein.

Was klappt für dich offline besser als online?
Ich bin gar kein „Onliner“. 95 Prozent meines Lebens spielen sich offline ab.

Welchen Job würdest du gern mal für einen Tag machen?
Bundeskanzler.

Welche Jugendsünde bereust du heute?
Wo soll ich da anfangen? Ich lasse die Leichen lieber ganz tief um Keller! (lacht)

 

Fotos Julian Misiek, Sebastian Heger

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Louisa Ferch

Geschrieben von Louisa Ferch

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