Vom Tourbus ins Klassenzimmer – 20 Jahre „FIT IN music“
Ob die Rock-Pop-, Deutschrap-, moody-morning- oder weekend-Playlist – für jede Tagesform und -zeit gibt es Songs, die unsere Stimmung untermalen und beeinflussen. Musik kann nicht nur traurige und glückliche Emotionen sowie Erinnerungen wecken, sie bringt auch Menschen zusammen. Alle, die schon einmal ein Konzert besucht haben, wissen, was beim gemeinsamen Lauschen der Lieblingskünstler*innen entsteht: Verbundenheit. Losgelöst davon, wer in der Menge neben dir steht, fühlen alle dasselbe, wenn der Beat droppt. Oder wie Peter Brenner, Gründer und Inhaber von „FIT IN music“, beschreibt: „Musik überwindet Grenzen.“
Back to the roots
Peter Brenner entdeckte schon früh seine Begeisterung für die Musik und spielte bereits zu Schulzeiten Trompete und Schlagzeug, bis er sich später auf die E-Gitarre fokussierte. Mit 23 Jahren gründete er die Deutschrock-Band „Milch auf Ex“, mit der er einen Plattenvertrag bekam und unter anderem als Support von Bon Jovi auf etlichen Bühnen des Landes auftrat. Das Besondere an Musik sieht er darin, Gefühle und Geschichten zu transportieren, die von den Hörer*innen auf ihre eigene Art und Weise nachempfunden und zu eigenen Gefühlen werden. So verbindet Musik die Menschen vor und auf der Bühne. „Dabei spielt die Anzahl der Menschen im Publikum keine Rolle“, sagt Peter Brenner. Das Gefühl mit dem Publikum verbunden zu sein, sei einzigartig – egal ob vor der Bühne acht oder 80.000 Leute stehen.
Nachdem Peter die Leitplanken der Straßen aus dem Fenster des Tourbusses lange genug an sich vorbeirauschen sah, gründete er 2002 in Braunschweig „FIT IN music“. Er war nicht nur örtlich wieder angekommen, sondern auch bei dem ursprünglichen Ziel, mit dem seine musikalische Karriere begann: Es ging wieder mehr um Musik und weniger um Showbusiness.
Der Ton macht die Musik
Bei „FIT IN music“ ist jede*r willkommen. Es spielt keine Rolle, in welchem Alter die Musik entdeckt wird. Den Anfang macht der Musikgarten, bei dem die Kleinsten im Alter von sechs Monaten mit Musik in Berührung kommen. „Musik ist alterslos“, schildert Peter Brenner. Es ginge darum, Motivation und Begeisterung zu nutzen und Spaß an der Sache zu haben. Dabei ist es nicht wichtig, an welchem Punkt man startet. Je mehr Übung, desto besser: „Im Gesangsunterricht werden beispielsweise Muskeln trainiert und kontrolliert, um einen Ton zu halten. Und natürlich braucht es dafür Übung“, erklärt er. Eine entspannte Atmosphäre, in der sich Lehrer*in und Schüler*in auf Augenhöhe begegnen, ist ihm besonders wichtig. Das geschieht erst einmal mit einer kostenfreien Probestunde, in der beide die Gelegenheit haben, sich kennenzulernen. „In unserem Namen kommt das Wort ‚Musikschule‘ bewusst nicht vor“, erklärt der vierfache Vater, da den Musikbegeisterten hier kein starrer Stundenplan vorgesetzt wird. Im Fokus stehen klar die Interessen der Lernenden, damit die passende Aktivität und der*die richtige Lehrer*in für sie gefunden werden kann. „FIT IN“ ist also nicht nur Name, sondern Programm.
Da die Unterrichtenden der mittlerweile 15 Standorte selbst aktiv im Musikbusiness unterwegs sind, können sie durch ihre Erfahrungen auf der Bühne diverse Facetten des Musizierens vermitteln. Es ist also nicht verwunderlich, dass einige Schüler*innen ihre Karriere in diese Richtung vertieft haben: Beispielsweise auf Tourneen mit der eigenen Band oder mit der Teilnahme bei „The Voice Kids“, bei der alle vier Juror*innen ihre Buzzer betätigten. Eine Schülerin sang sogar bei einem „meet and greet“ mit Ed Sheeran ein kleines Duett.
Peter Brenners Dank gilt allen Mitarbeitenden und Musikbegeisterten, die ihn bisher begleitet haben und noch begleiten werden. Ohne Musik wäre das Leben doch nur halb so schön.
Fotos Nina Stiller
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