Braunschweiger Autorin Mila Ilbach über ihr drittes Buch.
Autorin, Grafikdesignerin, Verlegerin, Lehrerin – all das vereint Mila Ilbach in einer Person. Was ihr drittes Buch, welches im Mai erscheint, mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat, was sie motiviert und ob sie sich ein Leben als Vollzeit-Autorin vorstellen könnte, hat sie uns im Interview verraten.
Fantastische Welten
In ihren Büchern kombiniert die 32-jährige Autorin magische Elemente und Fragen aus der Realität, die sie – und vermutlich auch viele andere Menschen – umtreiben. Ihr Debütroman „Zwischenwelt“ handelt von der Geschichte der Protagonistin Aurora, die nach einem Unfall unsterblich wird. Die Frage, ob dies Fluch oder Segen ist und wie die Welt der Unsterblichen aussieht, zieht sich durch die gesamte Geschichte, die immer wieder mit unerwarteten Wendungen überrascht.
Auch im neuen Roman „Pandoras Vermächtnis – Der Preis der Magie“ bleibt Mila dem Genre „Urban Fantasy“ treu, da sie die Abenteuer ihrer Figuren am liebsten mit fantastischen Elementen abseits des Alltags zum Leben erweckt. „Es macht mir einfach Spaß, mich in andere Welten zu versetzen. In der realen Welt lebe ich ja schon jeden Tag“, erklärt Mila.
In „Pandoras Vermächtnis“ steht die Frage danach wie sehr wir Gefühle brauchen und ob sie uns als Menschen komplettieren im Mittelpunkt. Die Geschichte spielt in London – eine Stadt, in der Mila selbst einige Zeit gearbeitet hat und die in ihr ein Gefühl von „nach Hause kommen“ auslöst. Protagonistin Helena ist an Orten unterwegs, die Mila während ihrer Zeit in London ebenfalls besucht hat und macht Begegnungen mit Menschen, die die Autorin inspiriert haben. „Wer England und London liebt, wird dieses Buch lieben“, versichert sie.
50.000 Wörter in einem Monat
Während die junge Autorin an ihrem ersten Buch ein Jahr und sechs Monate arbeitete und das zweite in einem dreiviertel Jahr schrieb, brauchte sie für „Pandoras Vermächtnis“ nur drei Mona-te. Das lag neben der Routine auch am „Natonal Novel Writing Month“ – NaNoWriMo im November, in dem sie und viele andere Autor:innen weltweit die Challenge annahmen, 50.000 Wörter in einem Monat zu schreiben. Woher kommt die Motivation der hauptberuflichen Lehrerin, sich um 05:30 Uhr – noch vor ihrer Arbeit in der Schule – an den Schreibtisch zu setzen und zu schreiben? „Trotz der Uhrzeit hat es mir gutgetan, für etwas aufzustehen, was ich liebe und nicht das Gefühl zu haben, ich stehe auf, um zu arbeiten. So wie andere morgens laufen oder ins Fitnessstudio gehen, schreibe ich“, schildert die Autorin, die auch ihre Cover nach mehreren staatlich anerkannten Fortbildungen im Bereich Grafikdesign selbst gestaltet. Auch wenn sie ihre Werke mit viel Leidenschaft verfasst, ist sie froh, damit nicht ihren Unterhalt bestreiten zu müssen. Das Risiko, unter Zeitdruck eine vorgegebene Anzahl an Büchern veröffentlichen zu müssen und nicht voll und ganz in den Geschichten aufzugehen, stellt sie sich hoch vor.
Auch das Risiko, dass ihre Geschichten in ihrer Schreibtischschublade versauern und niemals gelesen werden, war bis zur Pandemie gegeben. In dieser Zeit schrieb sie viel und fasste den Entschluss, dies nicht nur für sich selbst zu tun. Ein wesentlicher Antrieb den Mut aufzubringen, die eigenen Geschichten im Selbstverlag zu veröffentlichen, war der Support ihres Partners Gerrit.
Gemeinsam gründeten sie den „Feigenbach-Verlag“, der aus einer Kombination ihrer Nachnamen „Feige“ und „Dettenbach“ entstand, die sich mindestens so gut ergänzen wie die beiden selbst. Nach wie vor ist Gerrit Milas größte Stütze und gleichzeitig ehrlichster Kritiker, der ihre Geschichten als Erster zu lesen bekommt. Mit dem Verlag möchten sie zeigen, dass Selbstverwirklichung in der eigenen Hand liegt.
In Zukunft freut sich die Autorin auf Lesungen, ihre ersten Messebesuche und darauf, ihre Kreativität in weiteren Genres wie Dramen und Dystopien auszuleben. Wir sind gespannt auf weitere lebhafte Geschichten und Reisen, die uns in magische Welten mitnehmen.
Foto Mila Ilbach
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