Vom 1. bis 11. Juni findet das UNSER ALLER FESTIVAL im Landkreis Gifhorn statt und bietet hochkarätige Events. Ein Highlight: CATT. Sie ist für euch im SUBWAY-Interview.
Macht euch bereit für geballte Kultur im Landkreis Gifhorn: Das UNSER ALLER FESTIVAL kommt wieder! Vom 1. bis 11. Juni könnt ihr zwölf spannende Veranstaltungen an acht außergewöhnlichen Spielorten erleben. Ob Schulmuseum Steinhorst, Burg Brome, Schützenhaus Hankensbüttel oder zur alten Schmiede in Wahrenholz – das Festival bringt Gigs an Orte, die nicht häufig auf den Tourplänen von Musikerinnen und Musikern zu finden sind. Das Eventangebot ist dabei breit gefächert. Von Rock über Party-Dinosaurier und Indie-Trap bis hin zu lyrischer Poesie und Fachsimpeleien über Fußball: UNSER ALLER FESTIVAL ist das Programm für uns alle.
Musik auf Reisen, in Gifhorn auf die Bühne
Eines der Highlights ist der Auftritt der Singer Songwriterin CATT, die sich mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und multi-instrumentalem Talent zwischen Klavier, Posaune und Trompete einen Namen als vielversprechende Pop-Interpretin gemacht hat, und das weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Das Erscheinen ihres zweiten Albums „Change“, am 24. März, wurde auch in Übersee wohlwollend aufgenommen. Das riesige Spotify Bildboard am Time Square in New York City zeigte Ihr Gesicht. Am 10. Juni wird sie nun im Rahmen vom Unser Aller Festival beim KultBahnhof Gifhorn mitsamt ihrer Band auftreten. Vorab stand uns Catharina Schorling, wie CATT mit bürgerlichem Namen heißt, Rede und Antwort.
Blöde Frage angelehnt an deinen Namen: Bist du eher der Hunde- oder Katzenmensch?
Haha, kommt wie bei Menschen auf den Charakter an – ich mag viele Tiere!
Aus der Provinz Niedersachsens auf ein Bilboard am Times Square in New York City.
Wie fühlt sich dieser Sprung an?
Das Allerschönste daran ist, dass Musik auf die Reise gehen und Menschen von überall berühren darf.
Dein vielbeachtetes erstes Album „Why, Why“ klingt introvertierter als Change. Ist der Corona-Blues verflogen?
»Why, Why« war mein erstes Album – ich habe es ganz für mich gemacht in einer Zeit, in der die Welt nach draußen zu war. Ich habe mit den minimalistischen Elementen, die ich zur Verfügung hatte, meinen Instrumenten, meiner Stimme, versucht, erstmalig einzufangen, was meine musikalische Welt als CATT ist. Von dieser musikalischen Sprache, die sich damals entwickelt hat, kann ich jetzt in alle Richtungen abbiegen und noch viel mehr Facetten von mir zeigen. Das hört man auf »Change«. Das Leben hat sich weiterbewegt und ich habe eine wunderbare Band an meiner Seite, die ich auch unbedingt auf den Songs haben wollte.
Wie sehr profitierst du als wirkliche Bühnenkünstlerin, die es versteht, live ihre Songs nicht nur auf einen Backing Track nachzusingen, sondern organisch zu performen, davon, dass Liveshows wieder in dem Umfang möglich sind, wie vor der Pandemie?
Ich freue mich einfach, die Musik nicht nur in eine virtuelle Welt zu veröffentlichen, sondern sie ganz in echt mit direkter Resonanz mit Menschen zu teilen. Darum gehts!
Werden deine beeindruckenden Loop-Performances weiterhin Teil deiner Shows sein, auch wenn auf der neuen Platte häufiger ein klassischerer „Band-Sound“ zum Tragen kommt?
Ja, meine Instrumente und die Loop-Station sind trotzdem immer on board.
Wie bist du als Kind eigentlich zur Posaune gekommen? Ein für Mädchen eher ungewöhnlicher Pick oder? Zum Glück überwinden wir mehr und mehr diese Geschlechterteilungen. Steht das Instrument also in gewisser Weise als eine Analogie für mehr Diversität?
Ich habe ganz früh, mit neun oder so, von meinen Eltern eine Posaune in die Hand gedrückt bekommen, weil klar war, dass ich ein Blasinstrument für den Kirchen-Posaunenchor lernen sollte. Konnte sie am Anfang noch gar nicht richtig spielen, weil meine Arme zu kurz waren. Aber seitdem ist sie in meinem Leben und ich habe sie dann irgendwann mit nach Berlin genommen und mit in die Popmusik gebracht. Spiele sie und auch die Trompete jetzt schon seit Jahren auf der Bühne und – auf das „Mädchen und Blechblasinstrumente“ bezogen – freue mich einfach immer, wenn ich auch junge Menschen damit inspirieren kann, einfach ihr Ding zu machen.
Was sind drei essentielle Motive auf „Change“, was der Kern deiner Inspiration?
Veränderungen, durch die jeder von uns gegangen ist, vor allem in den letzten Jahren, und die jetzt auch vor uns stehen. Ich persönlich habe viel erlebt, viel gefühlt, viel verarbeitet und die Songs tragen dieses ganze Spektrum an Mensch-Sein in sich. Mich inspiriert immer das, was mich berührt, verletzt, begeistert und mich inspiriert meine Vision von einer Welt, in der wir mit offenen Herzen und freiem Ausdruck zusammenleben.
Verbindet dich etwas mit der Region Braunschweig bzw. Gifhorn, wo Unser Aller Festival im Juni an den Start geht und du am 10. Juni Live on Stage zu sehen sein wirst?
Ich bin in einem kleinen Dorf in Niedersachsen aufgewachsen – deswegen wird es für mich natürlich ein freudiges Zurückkommen in die Heimatnähe!
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Gibt’s noch etwas, was du loswerden möchtest?
Seid mutig!
Fotos Tran Chau, Leevke Struck, Rüdiger Knuth
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